Donnerstag, 28. Juli 2011

Der Trip

Neuigkeiten aus Peru!

Das vergangene Wochenende wurde von uns wieder nicht in Cusco verbracht, stattdessen ging es diesmal zum wohl bekanntesten Ort Perus: Macchu Picchu.
Da wir alle noch jung sind, gab es aber nicht die Schluffi-Zug-und-Bus Tour, nein, wir buchten den 4 Tages Trip, liefen also zu Fuß zur alten Inkastätte.

Landschaftsimpressionen 1
Tag 1: Im frühen Morgen geht es per Autobus zum Abra Malaga, einem ca. 4300 Meter hohen Berg. Von da ging es per Mountainbike ins Tiefland, eine wahnsinnig geile Fart, geniales Panorama. Anfangs fährt man im eiskalten Fahrtwind über asphaltierte Serpentinen, doch schon nach einer dreiviertelstunde wird das Klima tropenähnlich, das heisst feuchtwarm. Außerdem hat man einen krassen Übergang von karger Felslandschaft zu grünem Dschungel.
Alles in allem dauerte die Fahrt ca. 2 1/2 Stunden, für meinen Geschmack viel zu kurz!
Bei unserem Zielort, Santa Maria, angekommen, kamen wir in den Genuß einer eiskalten Dusche und eines wirklich leckeren Abendessens. Außerdem wurden erste Kontakte zu den anderen Mitreisenden geknüpft.

Tag 2: Mehr oder weniger ausgeschlafen begann nun der eigentliche Teil der Wanderung zum Macchu Picchu, natürlich stilecht auf alten Inkapfaden. Diese sind übrigens in etwa so breit wie ein Bürgersteig, steinig und staubig. Durch den Dschungel stiegen wir immer weiter auf, bis wir schließlich wieder in den Bergen waren, was heisst: Rechts eine fast senkrechte Felswand, links geht es steil bergab. Sehr lange.
Landschaftsimpressionen 2
Auf dem höchsten Punkt führten wir gemeinsam ein altes Inkaritual durch, beteten also zur Pachamama um eine sichere Weiterreise und bekamen sogar als deluxepaket einen Wunsch frei ! Ich bin mir jedoch nicht sicher ob der Guide sich dieses Ritual nicht nur zur Bespaßung der Tourideppen ausgedacht hat, oder um uns Angst zu machen (der Weg war maximal einen Meter breit und es war gut Wind). Vielleicht war´s auch echt, wer weiss.
Am Ende des Tages machten wir Rast in Santa Teresa, wieder gab es ein gutes Abendessen und eine verdammt kalte Dusche.
Einige Mitglieder der Reisegruppe entschlossen sich noch zu einem Discobesuch, was sich im Verlauf von Tag 3 als ziemlich dämliche Idee herausstellte.

Tag 3: Wieder ging es zur sportlichen Zeit von 7 Uhr morgens los, diesmal jedoch nicht durch Dschungel oder über lachhaft enge Bergpässe sondern durch eine steinige Steppe an einem Flusslauf vorbei. Außer teils lustigen, teils langweiligen, teils tiefgründigen Gesprächen passierte nicht allzuviel, außer das man in einer besseren Orangenkiste, die an einem Drahtseil befestigt war, über einen reißenden Fluss gezogen wurde.
Abends machten wir halt in Aguas Calientes, wieder gab es ein exzellentes Abendessen und als Krönung war die Dusche sogar warm! (Übrigens solltet ihr jeden Tag mindestens einmal den für euch zuständigen Stadtwerken für warmes Wasser danken, finde ich !)

Tag 4: Die Aufstehzeit wurde nochmal angezogen, um 4 Uhr ging es los, zu Fuß auf den Macchu Picchu, stilecht auf den alten Inkatreppen. Obwohl es Nacht, und demnach recht kalt war, standen wir nach spätestens 15 Minuten voll im Schweiss. Falls ihr das Inkatreppen Feeling für zuhause wollt, müsst ihr nur folgendens machen: Dicke Sachen anziehen, einen Rucksack mit Kleidung für 4 Tage packen und aufsetzen und einen normalhohen Küchenstuhl nehmen. Auf diesen steigt Ihr nun drauf. Und zwar wahlweise für eine Stunde oder so lange bis ihr glaubt, das ihr in etwa 400 Meter Höhenunterschied imitiert habt. Viel Spass.

Kluge Köpfe finden das Gesicht
Nach dieser... Erfahrung jedenfalls Standen wir am Eingang zur Inkastadt. Nach einer weiteren Viertelstunde warten konnten wir endlich Macchu Picchu betrachten. Dank dem frühen aufstehen sahen wir sogar den Sonnenaufgang, eine unglaublicher, unbeschreiblicher Anblick. Überhaupt ist die gesamte Anlage der helle Wahnsinn, wieder einmal können Fotos das Gefühl, das dieser Ort vermittelt nicht annähernd übertragen. Falls man also auf der Suche nach einem wirklich atemberaubenden Ausblick ist, dies ist die allererste Wahl !

Es gab auch eine Führung durch die Ruinen, offiziell sollte diese auf Englisch sein, meiner Meinung nach sprach der Guide jedoch einen besonders seltenen Dialekt des aramäischen. Dennoch war der vierte Tag unbestritten die Krönung der gesamten Tour.

Über die Rückfahrt sei nur gesagt, das sie eine sechsstündige Busfahrt über holprige Bergpässe war.

Zum Schluss noch ein Danke an die Mitreisenden, die wir auf der Tour kennenlernen durften: zwei der coolsten Briten, die ich je getroffen habe, ein amerikanisches Ehepaar in den frühen Zwanzigern, ein irisches Paar und eine chilenische und eine brasilianische Clique.

Ein weiterer Extradank geht an den Tourguide, einen quirligen kleinen Peruaner, den man wohl am besten als personifizerte Lebensfreude beschreibt.

Das wars, ich hoffe irgendwer hat diesen Text bis zum Schluss gelesen, das würde mich freuen




Auf Bald aus Cusco !

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