Samstag, 26. November 2011

Geburtstage !


Wiedermal gab es einige besondere Ereignisse in der Albergue und somit auch einen neuen Eintrag.
In der letzten Woche war nämlich der kollektive Geburtstag aller Kinder, die von Juli bis Dezember Geburstag hatten oder haben werden. Zuerst wirkt das vielleicht etwas befremdlich, doch da ca. 80 Kinder in der Albergue leben, müsste man ansonsten wöchentlich einen oder mehrere Geburtstage feiern.

Daher schmückten wir Freiwilligen am Freitagmorgen den Essenssaal reichlich mit Luftballons, anstatt uns auf der Chacra abzurackern. Am Nachmittag spielten dann zuerst die älteren Mädchen der Albergue gegen die die Jungen, welche Julian und Ich aufgrund von akutem Spielermangel unterstützten. Natürlich entschieden wir diesen Geschlechterkampf mit einem Endergebnis von 3 zu 0 gewonnenen Sätzen für uns.
Daran konnten auch nicht die Einwechslung von Verena, Hermana Nancy oder die Verpflichtung eines teilweise parteiischen Schiedsrichters etwas ändern.
Im Anschluss konnten sich nun die jüngeren Buben beim Fußball austoben. Hier durfte man nun die taktische Meisterschaft von Grundschuljungen ohne Trainer beim Fußball bewundern: Alle rennen dem Ball hinterher, wer abspielt hat den Sinn des Spiels nicht verstanden, und die physikalische Unmöglichkeit, den Ball vom aktuellen Aufenthaltsort ins Tor zu befördern ist kein Grund, nicht trotzdem abzuziehen.
Alles in allem also ein äußerst spaßig anzusehendes Fußballspiel!
Nachdem der sportliche Teil des Tages somit bestritten war, kam der Teil, der jeden Geburtstag erst super macht: Das Essen.
Zuerst wurden jedoch noch einige Lieder für die Geburstagskinder gesungen, was bei einigen kleineren Sängern wegen Lampenfiebers jedoch noch ausbaufähig war.
Das Essen an sich jedenfalls bestand aus unglaublich leckerer selbstgemachter Pizza, Cola für uns und Tee für die Kids und natürlich im Anschluss Torte, ebenfalls ein kulinarischer Hochgenuss.
Die Geburtstagskinder, künstlerisch verschwommen
Zum Abschluss des Tages gab es natürlich für alle Geburtstagskinder Geschenke von den Nonnen und auch wir Freiwilligen steuerten kleine Geschenkpakete bei, die ebenfalls gut ankamen.
Zu unserer Überraschung hatten die Nonnen auch für uns kleine Geschenke vorbereitet, eine Aufmerksamkeit über die wir uns sehr gefreut haben.

Außerdem holten wir Freiwilligen am Donnerstag mit Hermana Nelly, Pavela (der Professorin der Albergue) und Romulo, dem neuen Bauern der Chacra, schwarze Erde für die Gewächshäuser, da der Boden dort sehr mineralstoffarm (NICHT nährstoffarm, danke Bio-Unterricht!) ist.
Dazu fuhren wir auf einen nahen Berg mit lustiger, ruckeliger Serpentinenstraße um dort die besagte schwarze Erde vom Berghang zu schlagen.
Gratis dazu gab´s eine wunderbare Sicht auf Quiquijana von ca. 4000 Metern aus.
Soweit so unspannend, das war es jedenfalls fürs erste aus den Anden.
Bis denne !

Sonntag, 6. November 2011

Feiertage

Es gibt neues aus Peru!
In der vergangenen Woche gab es gleich 2 Feste zu feiern, einmal den Dia de los Vivos und den Dia de los Muertos.
Am Dia de los Vivos (Tag der Lebenden), der am Dienstag war, dreht sich alles um die Lebenden, das heisst, niemand arbeitet (Der Tag ist ein gesetzlicher Feiertag), man geht in die Kirche, verbringt Zeit mit der Familie und isst reichlich.
Natürlich waren auch wir mit den Kindern in der Kirche, für mich das erste Mal in diesem Land. Der Gottesdienst unterschied sich eigentlich nicht von herkömmlichen katholischen Gottesdiensten in Deutschland, mit der einen Ausnahme, das der Priester nach der Messe literweise Wasser segnen musste, welches einige Dorfbewohner mitgebracht hatten.

Am darauffolgenden Mittwoch war nun der Dia de los Muertos (Schlaue Köpfe können sich schon denken, das das der "Tag der Toten" war), an dem sich offensichtlich alles um die Toten drehte.
An diesem Tag geht die gesamte Familie zum Friedhof, um den Verstorbenen nahe zu sein. Allerdings unterscheidet sich dieses "Nahesein" stark von dem, wie wir es in Deutschland verstehen würden.
Hier wurde bei den Gräbern zusammengesessen, reichlich gegessen und auch getrunken (auch alkoholische Getränke, also Bier, Chicha, etc.). Dem Verstorbenen wird dabei symbolisch ein voller Teller und ein Becher ans Grab gestellt.
Im Prinzip finde ich diese Art des Totengedenkens sehr interessant und teilweise gefällt mir die Idee, die dahinter steckt auch besser als die Norm in Deutschland, doch wenn einem auf einem Friedhof um 1 Uhr Nachmittags schon Volltrunkene entgegengetorkelt kommen, befremdet das schon sehr.

Da die Kinder mit ihren Familien diese Tage verbringen wollten und es (wieder einmal !) Schulfrei gab, hatten wir auch in dieser Woche kaum etwas zu tun.

Im Übrigen hat sich beim "Personal" etwas getan, nämlich ist der junge Bauer Juan, der mit uns auf der Chacra gearbeitet hat, nach Cusco gezogen um dort zu leben. Daher lebt auf der Chacra nun eine Familie mit 5 Kindern, die mit uns die Felder und Gewächshäuser betreuuen werden.

Dieser Blogeintrag bleibt leider unbebildert, auf einem Friedhof Fotos von Trauernden, in welcher Art auch immer, zu machen, war mir dann doch zu unangenehm.