Freitag, 22. Juli 2011

Pflichtmeldung

So, nun gibt´s wieder Neuigkeiten aus Cusco !
Wie im letzten Blogeintrag schon angekündigt haben wir uns am letzten Samstag um halb 7 Uhr morgens (!) mit zehn Personen in einen Kleinbus gequetscht um im Feldversuch herauszufinden, wie die Peruaner eigentlich ihre Dorffeste zelebrieren.
Die Fahrt zu besagtem Fest war jedoch ein Erlebnis, für das Adrenalinjunkies andernorts viel Geld bezahlen, und das für zärter besaitete Gemüter einen Herzschrittmacher nötig gemacht hätte.
Konkret sah der Großteil der 3 Stunden dauernden Fahrt so aus, das man auf Offroadstraßen durchs Gebirge fährt, rechts blickt einem der Berg entgegen, dennoch ist diese Seite bis auf theoretisch mögliche Steinschläge relativ sicher. Links jedoch kann man den Berg herunterblicken, da geht es dann gut und gerne 200 Meter und mehr herunter. Leitplanken gibts nicht, die Kurven sind größtenteils nicht einsichtig und auf diesen Strecken kommt einem dann halt manchmal ein Reisebus entgegen.

Die coolsten Kostüme
Naja, irgendwann sind wir dann unversehrt an Leib und Seele im Örtchen Paucartambo angekommen, wo die Fete steigen sollte. Für die Peruaner, die sich in wirklich schnieke Verkleidungen geworfen hatten, fing das Fest um 4 Uhr morgens an, und augenscheinlich ging das für einige  mit dem ersten Bierchen einher. Die gibt´s hier übrigens in 1.1 Literflaschen, für den unverschämten Preis von ca. 1€.
Eine kleine Maskenauswahl
In der Stadt selbst gab es dauerhaft Umzüge von verkleideten Jecken, die teils beachtliche Tänze und Shows ablieferten. Übrigens haben diese Leute das bis spät in die Nacht durchgezogen, wobei ich mir garnicht vorstellen will, wie viel Bier dabei durchgeht. Respekt !

Nachts gab es dann die Hauptattraktion, eine Statue der Jungfrau Carmen wurde durch die Straßen getragen, übrigens auch die Heilige, wegen der das Fest überhaupt gefeiert wird. Mittlerweile hatte sich scheinbar jeder Hinterhof in eine Freiluftdisco verwandelt, von überall gab es verschiedenste Musik, großartig !
Etwas blöd war allerdings, das man als Gruppe von weissen Ausländern immer sofort als Tourist abgestempelt wird, wir waren also dauerhaft eher in einer Beobachterposition. Für "richtige" Peruaner muss dieses Fest noch viel geiler gewesen sein.

Nachts ging es dann zum zweiten Ziel, der Bergspitze Tres Cruces, von wo man einen Sonnenaufgang beobachten kann, den es sonst nur noch an einem einzigen Platz der Welt zu sehen gibt. Die Nacht verbrachten wir in anfangs erwähntem Kleinbus, bevor wir dann um 5 Uhr morgens nach Draußen krochen um uns von Mutter Sol  überwältigen zu lassen. Die ließ sich jedoch reichlich Zeit, sodass wir uns für cirka eine Stunde draußen den Arsch abfroren, bevor wir den Sonnenaufgang sahen.
Dieser hatte es jedoch wirklich in sich, Fotos können nicht annähernd darstellen, was einem geboten wird. Falls also irgendein Paar mal einen Peruurlaub macht, das ist euer Ort !

Nach dem Naturschauspiel fuhren wir noch nach Pisaq, doch davon berichte ich ein andermal.

Das solls nun fürs erste gewesen sein, in Cusco gab es nicht viel neues, außer das wir ein neues Hotel bezogen haben.

Bis Dann !


P.S: Ja, ich fotographiere ziemlich bescheiden.

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